HEILIGENHAUS Die Gesamtschule ist eine von 66 Schulen, die in dieser Woche die Auszeichnung „Digitale Schule“ erhalten haben. Die Pandemie habe die Digitalisierung in der Schule beschleunigt, sagt Digital-Koordinatorin Susanne Weidemann.
Der neue Computerraum ist randvoll mit neuer Technik: 30 Laptops, 30 iPads, dazu 3D-Drucker und Roboter. Der neue Raum, das „LAB“ (Labor), sei notwendig geworden, weil die Raumkapazität für digitale Angebote, beispielsweise Informatik für die fünften und sechsten Klassen, nicht mehr ausgereicht habe, sagt Gesamtschulleiterin Carmen Tiemann.Am Mittwoch ist die Schule nun erstmals mit dem Siegel „Digitale Schule“ ausgezeichnet worden, sie ist damit eine von 66 Schulen in NRW. Die Idee, sich zusätzlich zur Erneuerung der Auszeichnung als MINT-freundliche Schule im dritten Jahr, auch als als „Digitale Schule“ zu bewerben, wurde an der Hülsbecker Straße schon im Schuljahr 2018/19 und damit vor der Pandemie und dem Homeschooling geboren. Bei der Bewerbung gilt es, in einem Bewerbungsverfahren in fünf Kriterien zu überzeugen. Zum Beispiel eben in Kategorie fünf: „Technik und Ausstattung“.
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Mehr Bewegung in der Pause
Bewegung Trotz aller Technik dürfe die Förderung der sozialen und persönlichen Kompetenzen der Schülerschaft nicht zu kurz kommen", betont Schulleiterin Carmen Tiemann. „Es mag eine sehr subjektive Einschätzung sein, aber ich habe das Gefühl, dass es in den Pausen nun lauter ist auf dem Schulhof als noch vor der Pandemie." Dafür hatte die Gesamtschule schon Gelder über den Digitalpakt akquiriert, bestellt wurden hier unter anderem 48 sogenannte ActivPanels, also interaktive Tafeln die in jedem Unterrichtsraum digitale Möglichkeiten bieten. So könnten beispielsweise auch Kinder in Quarantäne den Unterricht mitverfolgen, erklärt die Rektorin. „Wir hoffen, dass die Geräte noch in diesem Jahr geliefert werden“, so Tiemann. Ihr großer Wunsch: „Dass jedes Kind ein mobiles Endgerät zur Verfügung hat“; derzeit kommt ein Gerät auf fünf Schüler.Auch in Kategorie 1 „Pädagogik & Lernkulturen“ musste die Schule digitale Strukturen nachweisen: „Das Thema haben wir schon vor der Pandemie in diversen Fächern implementiert, im Matheunterricht zum Beispiel“, erklärt Digitalisierungs-Koordinatorin Susanne Weidemann. „In Geometrie können beispielsweise die Formeln direkt eingegeben werden und Ergebnisse werden direkt sichtbar.“ Auch das Lernen mit der Plattform Moodle gehört dazu, hier können Lernmaterialien eingestellt werden, die für die Schülerschaft immer abrufbar ist, außerdem wird mit Learning Apps und Erklärvideos gearbeitet – „so kann jeder Schüler in seinem Tempo lernen“, sagt Mathelehrerin Weidemann, sie findet: „Wir haben schon vor Corona eine gute Infrastruktur gelegt“, ein Punkt für Kategorie 4: „Konzept und Verstetigung“.Das pandemiebedingte Homeschooling sei aber auch hier an der Schule zum Beschleuniger geworden. „Wichtig ist für das Siegel auch gewesen, dass wir die Prozesse nachhaltig nachweisen“, sagt die Digital-Koordinatorin. Und das auch in der „Qualifizierung der Lehrkräfte“ in Kategorie 2. Dazu gehören Fortbildungen für das gesamte Kollegium. „Es gibt keinen im Kollegium, der nicht mit den Apps und Tools umgehen kann“, sagt die Rektorin, und Weidemann fügt an: „Auch an Moodle führt für das Kollegium kein Weg vorbei.“Seit drei Wochen setzt Tiemann in ihrem Unterricht beispielsweise auch digitale Lehrwerke ein, und weiß schon jetzt: „das wird die Zukunft.“ Tiemann findet, die Digitalisierung an der Schule führe zu hoher Zufriedenheit, im Kollegium und bei der Schülerschaft. Auch Weidemann habe den Eindruck, dass die Schüler digitale Ergänzungen als Mehrwert empfinden.Weitere Kategorien sind „Regionale Vernetzung“, bei der die Gesamtschule mit einer Kooperation mit dem Campus Velbert/Heiligenhaus aufwarten kann.